Das Bienenlexikon von A bis B
A
Abdomen
Der Bienenkörper untergliedert sich in drei Bereiche: in den Kopf, die Brust und den Hinterleib. Der Hinterleib der Biene, das Abdomen, besteht aus 11 Segmenten. Der Bienen-Embryo hat sogar noch ein Segment mehr das sich dann aber später zurückbildet. Im Abdomen befinden sich die Hauptorgane der Biene, hier sitzen auch die Drüsen. Bedingt durch den ringförmigen Aufbau ist der Hinterleib der Biene ausgesprochen beweglich.
Abkehrbesen
Früher verwendete man Federn, heute sind es Abkehrbesen, mit denen man die Bienen von den Waben trennt und sie wieder in die Beute zurückbringt.
Ableger
Als Ableger wird ein junges Bienenvolk bezeichnet, das der Imker sozusagen künstlich bildet. Er entnimmt dazu aus einem bestehenden Bienenvolk mehrere Futterwaben und Brutwaben, fügt weitere Leerwaben hinzu und hängt sie in eine leere Beute. Arbeitsbienen und Drohnen werden mit übernommen. Auf diese Weise bildet sich ein neues Bienenvolk. Manche Imker setzen auch selbst eine neue legefähige Bienenkönigin zu, um die Gründung eines neuen Staates zu beschleunigen (siehe auch „Zusetzkäfig“).
Absperrgitter
Als Absperrgitter bezeichnet man in der Imkerei ein Gitter mit einer Maschenstruktur, die Arbeiterinnen hindurch lässt, nicht aber die Bienenkönigin. Auf diese Weise wird der Brutraum vom Honigraum getrennt.
Abstandsregelung
Die einzelnen Waben oder Rähmchen haben einen definierten Abstand. Eine Zarge, also eine Bienenkiste, kann bis zu 11 Bienenwaben enthalten (siehe auch „Zarge“).
Acariose
Die Acarpidose oder Acariose ist eine Erkrankung der Bienen, die durch Parasiten verursacht wird. Dabei werden die Tracheen, also die Atmungsorgane der Bienen beeinträchtigt. Der Milbenspeichel ist giftig und führt zur Blutvergiftung. Die Folge: Die Bienen können nicht mehr fliegen und sterben letztendlich an Schwäche. Die Bezeichnung Acariose rührt von dem lateinischen Namen der Milben (Acari) her, die die Hauptverursacher dieser Krankheit sind. Ihre Ausscheidungen verursachen beim Menschen die Hausstauballergie, bei den Bienen Seuchen wie die Varroose, die Acarapidose oder die Tropilaelapsose (siehe auch „Varroa-Milbe“ und „Varroose“).
Adult
Als adult, also ausgewachsen, wird das letzte Entwicklungsstadium bei Bienen bezeichnet. Erst im adulten Stadium ist die Geschlechtsreife der Bienen vollständig ausgebildet. Die Entwicklungsstadien untergliedern sich bei der Honigbiene in Ei, Rundmade, Streckmade, Vorpuppe und Puppe sowie in Adult oder Imago (siehe auch „Imago“).
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind unter anderem auch in Propolis enthalten. Sie haben eine antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkung.
Afterweisel
Als Afterweiseln bezeichnet man Arbeiterinnen mit aktiven Eierstöcken. Fehlt einem Bienenvolk über einen längeren Zeitraum die Königin, so reifen in den Eierstöcken der Arbeiterinnen unbesamte Eier. Aus ihnen schlüpfen allerdings nur Drohnen. Der Imker sollte diese Buckelbrut möglichst schnell erkennen und eingreifen, um das Volk vor dem Aussterben zu retten.
Warum aber gibt es Afterweiseln, wenn sie doch nur den Untergang eines Bienenvolkes bedeuten? Ehrlich gesagt, gibt es darauf keine fundierte Antwort. Einige Imker vermuten in der Afterweisel eine Einrichtung der Natur mit dem Zweck, wenigstens einen Teil der Gene über Drohnen noch weiterzugeben.
Tatsache jedoch ist: Ein drohnenbrütiges Volk ist immer dem Untergang geweiht. Es kann nicht neu beweiselt werden. Es betreibt auch keine Brutpflege. Führt man einem gesunden Volk überalterte Winterbienen aus einem drohnenbrütigen Bienenvolk zu, so würde das dessen Gesundheit und die seiner Königin nur gefährden. Auch wenn es dem Imker schwerfällt: Ein drohnenbrütiges Volk muss aufgelöst oder abgeschwefelt werden.
Akazienhonig
Akazienhonig ist besonders wegen seines milden Geschmacks beliebt. Da es in Deutschland keine Akazien gibt, wird der Akazienhonig hier aus Robinien, einer Scheinakazie, gewonnen. In Südeuropa hingegen ist der Akazienhonig weit verbreitet.
Alarmpheromone
Nähert sich ein Feind dem Bienenstock, geben die Bienen ein Alarmpheromon ab, um ihr Bienenvolk zu warnen. Sie markieren damit andere Lebewesen als Angreifer. Alarmpheromone sind auch im Bienengift enthalten. Wer also einmal von einer Biene gestochen wurde, wird höchstwahrscheinlich auch von weiteren attackiert, die in ihm einen Angreifer auf ihren Stock sehen.
Ambrosia
Ambrosia, die griechische Speise der Götter, setzt sich zusammen aus Pollen, Honig und Wachs und wird hauptsächlich zur Wintereinfütterung eingesetzt.
Amerikanische Faulbrut
Neben der Acariose ist die Amerikanische Faulbrut eine der wichtigsten Bienenerkrankungen. Sie wird von Bakterien verursacht und verläuft immer bösartig. Sie gilt als Seuche und ist daher meldepflichtig. Die Europäische Faulbrut ist weniger ausgeprägt und verläuft meist gutartig.
Ammenbiene
Die Ammenbiene ist für die Versorgung der Brut zuständig. Sie entstammt normalerweise aus den jungen Arbeitsbienen.
Anflugbrett
Als Anflugbrett bezeichnet man den Start- und Landeplatz der Bienen vor dem Bienenkorb oder dem Bienenhaus.
Antenne
Der Fühler der Biene werden Antenne genannt. Hier sind ein Großteil der Sinnesorgane und Sinneszellen untergebracht. Jedes Insekt verfügt über paarige Antennen.
Apamin
Apamin ist ein Bestandteil des Bienengifts. Es blockiert den Austausch von Kalium Ionen in der Zelle und verhindert damit die Arbeit der Nervenzellen. Apamin wirkt neurotoxisch.
Apis mellifera
Der lateinische Name der Honigbiene ist Apis mellifera. Die Honigbiene unterteilt sich in unterschiedlichste Arten und Rassen.
Apoidea
Bienen gehören zu den Taillenwespen und zwar zur Gruppe der Apoidea, die wiederum Bienen und Grabwespen umfasst.
Arbeiterin
Zu den Arbeiterinnen gehören alle weiblichen Mitglieder in einem Bienenstaat, die sich nicht selbst fortpflanzen. Die Arbeiterinnen haben die Aufgabe, den Bienenstock sauber zu halten, Nahrung zu sammeln und die Brut zu pflegen. Sie arbeiten auch als Wächterinnen.
Arbeitsteilung
Je nach Alter werden den Arbeiterinnen unterschiedliche Aufgaben zuteil. Die jüngeren Arbeiterinnen bis zu einem Alter von 21 Tagen arbeiten im Bienenstock. Sie putzen, säubern, bauen Waben, halten Wache und pflegen die Brut. Anschließend dürfen sie als Sammlerinnen außerhalb des Bienenstocks arbeiten. Im Bedarfsfall wird die Arbeiterin jedoch auch an anderer Stelle eingesetzt.
Aroma
Honig besteht in der Regel aus mehr als 150 unterschiedlichen Aromastoffen. Die Aromen sind abhängig von den jeweiligen Trachtpflanzen, aber auch vom Grad der Süße und Säure eines Honigs.
Atemöffnungen
Die feinen Atemröhrchen der Biene werden Tracheen genannt. Durch sie wird Sauerstoff aufgenommen und Stickstoff abgeleitet. Von den Tracheen aus gelangt die Luft über Luftsäcke in das Innere des Körpers. Die Biene verstärkt diesen Prozess häufig, indem sie den Hinterleib bewegt.
Augen
Die Honigbiene hat so genannte Facettenaugen. Jedes Auge setzt sich aus unzähligen kleinen Augen zusammen. Sie können besonders gut Bewegungen wahrnehmen. Auf der Stirne der Biene befinden sich darüber hinaus zwei Punktaugen. Über sie wird die Helligkeit erfasst und die Orientierung im Raum gesteuert. Die beiden großen Komplexaugen sind bei Bienen unterschiedlich ausgebildet. Je nach Aufgabenbereich haben Drohnen, Arbeiterinnen und Königinnen unterschiedliche Sehfähigkeiten.
Ausrüstung
Die Ausrüstung eines Imkers besteht aus der Beute (also der Unterkunft für die Bienen), der Kleidung, einem Smoker, einer Pfeife oder einem Tuch mit Nelkenöl, Werkzeug wie Abkehrbesen, Stockmeißel und Zerstäuber mit Wasser gefüllt, der Honigschleuder, den Geräten zum Rähmchenbau und last but not least aus dem Bienenvolk (siehe auch „Dathepfeife“, „Smoker“, „Stockmeißel“ und „Nelkenöl“).
B
Bannwabe
Die Brutwabe, in der die Königin eingesperrt wird, wird als Bannwabe bezeichnet. Hier verbringt sie neun Tage. Eine Bannwabe ist eine Wabe mit offener Brut. Bannwaben werden auch zur Bekämpfung und Dezimierung von Varroa-Milben eingesetzt. Sie werden auch dazu benutzt, einen neuen Schwarm an eine neue Behausung zu binden (siehe auch „Varroa-Milbe“).
Baubiene
Als Baubiene wird eine Arbeiterin bezeichnet, die mit dem Wabenbau befasst ist. In dieser Lebensphase der Arbeiterin sind die Wachsdrüsen, die das Wachs für die Waben zur Verfügung stellen, besonders aktiv.
Bauchsammlerin
Bestimmte Bienenarten sind auf einzelnen Pflanzen spezialisiert. So zum Beispiel die Scherenbiene, die zu den Bauchsammlerinnen gezählt wird. Aufgrund ihrer geringen Größe sammelt die Scherenbiene den Pollen auf ihrem Hinterleib. Der Pollen haftet hier an speziellen Borsten fest.
Baurahmen
Rähmchen ohne Mittelwand werden als Baurahmen bezeichnet. Sie werden in den Brutraum gehängt, wenn die Bienen Drohnenwaben anlegen sollen.
Begattung
Die Begattung ist die Befruchtung der Bienen Königin durch Drohnen.
Begattungsableger
Begattungsableger sind junge Bienenvölker, die vom Imker gebildet werden. Sie zeichnet aus, dass ihre Königin noch unbegattet ist beziehungsweise dass lediglich eine Weiselzelle vorhanden ist.
Beine
Die Honigbiene hat drei Beinpaare. Sie dienen nicht nur zur Fortbewegung, sondern werden auch zum Wabenbau und zum Sammeln von Pollen eingesetzt.
Belegstelle
Weit ab von einem anderen Bienenvolk, mindestens aber zehn Kilometer von ihm entfernt errichtet der Imker eine so genannte Belegstelle, will er eine neue reine Königin heranziehen. In kleinen Begattungskästchen werden auf diese Weise in Hochgebirgslagen oder auf Inseln unbegattete Königinnen zur Reinpaarung gebracht. Damit die Begattung tatsächlich durch die ausgewählten Drohnen erfolgt, muss die Belegstelle isoliert aufgestellt werden.
Berufsimker
Die meisten Berufsimker haben als Hobby-Imker begonnen. Zum Berufsimker wird man nach einer dreijährigen Ausbildung zum Imker, Fachrichtung Bienenhaltung innerhalb der Tierwirte. Tierwirte dürfen nur von anerkannten Ausbildungsbetrieben ausgebildet werden.
Bestäubung
Bienen haben eine große ökonomische Bedeutung. Sie dienen als Bestäuber von wichtigen Nutzpflanzen. Aufgrund ihrer großen Anzahl und ihrer Arbeitsteilung gibt es keine effizientere Bestäubung als die durch Bienen. Manche Bienen wie die Scherenbiene haben sich auf die Bestäubung bestimmter Pflanzen, in diesem Fall auf Glockenblumen und Hahnenfuß, spezialisiert.
Bestäubungsimker
Der Bestäubungsimker hat die Aufgabe, die Bienen zur kontrollierten Bestäubung einzusetzen. Die fortschreitende Industrialisierung der Agrarwirtschaft führt dazu, dass die Bedeutung der gezielten Bestäubung von Nutzpflanzen zunimmt.
Bestiften
Ist die Königin nach Inspektion einer Zelle mit dieser zufrieden, so legt sie ein Ei ab. Sie bestiftet sie. Der Ausdruck bestiften rührt von dem Aussehen der Eier her. Sie sind länglich geformt und sehen aus wie ein Stift.
Beute
Als Beute wird der Bienenkorb oder das Bienenhaus bezeichnet. So gibt es die Strohbeute, den Bienenkorb, oder die Klotzbeute, ein ausgehöhlter Baumstamm. Beide sind künstliche Behausungen. Größte Bedeutung hat heute allerdings die Magazinbeute, eine Behausung, die aus verschiedenen einzelnen Zargen mit Rähmchen modular zusammengesetzt wird.
Bien
Das Bienenvolk wird auch als Bien bezeichnet. Zu einem Bien gehören Arbeiterinnen und Drohnen, die Bienenkönigin und die Brut, aber auch die Vorräte und der Wabenbau. Jeder Bien, jedes Bienenvolk, agiert als Einheit und ist nur in der Gemeinschaft überlebensfähig.
Bienen
Bienen gehören biologisch zu den Hautflüglern. Sie ernähren sich rein vegetarisch. Die Honigbiene, eine Gattung der Bienen, ist in Deutschland heimisch. Sie untergliedert sich wiederum in unterschiedliche Bienenrassen, so zum Beispiel in die Dunkle Europäische Biene, die Kärntner Biene und die Italienische Biene. Die bekannteste Rasse aber ist die Buckfast-Biene, die 1916 von einem Benediktinermönch im Kloster Buckfast gezüchtet wurde.
Bienenflucht
Will der Imker den Honigraum leeren, so verhindert er für einen Zeitraum von etwa 24 Stunden, dass die Bienen vom Brutraum in den Honigraum kommen. Dies geschieht über die Bienenflucht, eine Art Schleuse. In diesen Stunden können die Bienen dann nur noch vom Honigraum in den Brutraum gelangen, aber nicht mehr zurück. Auf diese Weise kann der Imker in Ruhe den Honig entfernen.
Bienengift
In der Giftdrüse der Biene wird das Bienengift gebildet. Es besteht aus Peptiden, also kurzen Eiweißketten sowie aus Histamin und Enzymen. Ein einzelner Bienenstich ist für den Menschen ungefährlich. Allerdings können Folgen wie allergische Reaktionen oder Schocks dazu führen, dass der Bienenstich lebensbedrohlich wirken kann. Bienengift dient aber auch zur medizinischen Behandlung. So soll das Gift zum Beispiel gegen Rheuma helfen.
Bienenhaus
Je nach Klimazone und Wetterbedingungen werden die Beuten, die Bienenstöcke zum Schutz in eine Hütte gestellt. Diese Hütte ist meist nach Süden hin geöffnet. Neben dem Beuteraum befindet sich hier auch ein Arbeitsraum für den Imker. Was viele Hobby-Imker nicht wissen: Zur Errichtung eines Bienenhauses benötigt man meist eine Baugenehmigung. Das ist abhängig nach Bundesland und nach Größe des Bienenhauses. Erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem örtlichen Bauamt.
Bienenjahr
Das Bienenjahr ist eng mit den Jahreszeiten verknüpft. Von November bis Januar machen die Bienen Winterruhe. Sie reduzieren dabei ihre Aktivitäten auf ein Minimum. Februar bis April sind die Monate, in denen die neue Brut aufgebaut wird. Die Königin wird mit eiweißreicher und nährstoffreicher Nahrung gefüttert und legt immer mehr Eier ab. Mit der Brut wächst auch der Nahrungsbedarf des Bienenvolks. Von Mai bis Juli hat der Bien seine maximale Größe erreicht. Das Nahrungsangebot ist groß. Drohnen und Königinnen werden neu herangezogen. Es bilden sich neue Bienenschwärme. Die Völker teilen sich und vermehren sich. Ab August beginnen die Wintervorbereitungen. Vorräte werden angelegt. Es werden spezielle Arbeitsbienen für den Winter, die Winterbienen, herangezogen.
Bienenkönigin
Die Bienenkönigin oder Weisel ist das einzige Weibchen im Bienenstock, das geschlechtsreif ist. Aus ihren begatteten Eiern bilden sich die Arbeiterinnen und auch neue Königinnen. Damit sich die Eierstöcke der heranwachsenden Arbeiterinnen gar nicht erst entwickeln, sondert die Königin Pheromone ab, die Königinnensubstanz.
Bienenkorb
Aus Ruten oder Stroh geflochtene Beuten werden als Bienenkorb oder Strohbeute bezeichnet. Erkennbar ist der Bienenkorb an seiner typischen, glockenförmigen Form. Hier gibt es keine Rähmchen. Die Bienen bauen die Waben frei. Das hat für den Imker den Nachteil, dass er diese nicht einzeln entnehmen kann.
Bienenkrankheiten
Die Acariose, die Amerikanische Faulbrut und die Nosematose (Frühjahrskrankheit) sind neben der Varroose die häufigsten Krankheiten, die Bienen befallen. Eines ist allen gemein: Sie können nicht medikamentös behandelt werden. Allerdings kann man sie durch genaue Beobachtung des Bienenvolks leicht erkennen. Äußerste Hygiene trägt am besten dazu bei, Erkrankungen durch Amöben, Parasiten und Bakterien oder Pilze zu vermeiden (siehe auch „Acariose“, „Amerikanische Faulbrut“ und „Varroose“).
Bienenrassen
Die einzelnen Bienenrassen unterscheiden sich nicht nur in ihrer geografischen Verbreitung in unterschiedlichen Klimazonen. Da zunehmend Kunstrassen, also vom Imker gezüchtete Bienenvölker, hinzugekommen sind, sind nur noch wenige Bienenrassen ausschließlich in ihrem angestammten Gebiet heimisch. In Europa kommen fast nur Honigbienenrassen vor.
Buckfast, Carnica und Ligustica Könginnen
Bienenschwarm
Honigbienen vermehren ihre Staaten durch Teilung ihres Volkes. Im Frühsommer hat das Bienenvolk seinen größten Bestand. Die Behausung wird dann schnell zu eng. Die Folge: Ammenbienen errichten neue Weiselzellen, in denen eine neue Königin heranwächst. Kurz bevor diese schlüpft, meistens vormittags am neunten Tag, verlässt die alte Königin mit einem Bienenschwarm den Stock und gründet ein neues Volk.
Bienenvolk
Ein Bienenvolk oder Bien besteht ausschließlich aus weiblichen Bienen: aus einer Königin, die begattete Eier legt, und den Arbeitsbienen, die für die Pflege der Brut zuständig sind. Nur im Sommer leben hier auch Drohnen. Der Bienenstock der Honigbiene besteht aus Staaten von 10.000 bis 40.000 Bienen. Unabhängig von den Außentemperaturen beträgt die Temperatur in einem Bien relativ konstant 30 bis 35 Grad Celsius.
Bienenwachs
Spezielle Wachsdrüsen am Hinterleib der Bienen produzieren das Bienenwachs für den Wabenbau. Begehrt ist das Bienenwachs aber auch in der Industrie. Aus ihm werden Kosmetikprodukte, Nahrungsmittel und Kerzen hergestellt.
Bienenweide
Pflanzen, die den Bienen durch Nektar, Pollen und Honigtau Nahrung bieten, bilden die so genannte Bienenweide (siehe auch „Tracht“).
Bienenwesen
Als Bienenwesen bezeichnet man die drei verschiedenen Bienentypen: Königin, Arbeiterin und Drohn.
Blütenhonig
Honig aus dem Nektar von Blüten wird als Blütenhonig bezeichnet. Im Unterschied dazu besteht der Waldhonig vorrangig aus Honigtau (siehe auch „Waldhonig“).
Blütenstaub
Der Blütenstaub oder Pollen wird von den Bienen als Nahrung gesammelt. Beim Einsammeln des Pollens fliegen die Bienen von Blüte zu Blüte und übernehmen damit gleichzeitig die wichtige Aufgabe der Bestäubung. Pollen ist eiweißreich und wird daher vorwiegend zur Aufzucht der Larven verwendet. Die meisten Bienen sammeln den Pollen in Körbchen an den Hinterbeinen, manche aber auch in Borsten auf dem Hinterleib.
Borsten
Die Fühler der einzelnen Bienen sind unterschiedlich aufgebaut. Zwar bestehen alle Antennen aus Schaft, Wendeglied und bis zu 11 Geisselgliedern, die Beborstung der Fühler ist jedoch höchst unterschiedlich. Während die Borsten bei den weiblichen Bienen, die sich überwiegend im Dunkeln im Bienenstock zurechtfinden müssen, sehr fein ausgeprägt sind, fehlen sie bei den Drohnen fast ganz.
Botulismus
Im Bienenhonig befinden sich manchmal Sporen von Bakterien, die sich im Darm eines Säuglings vermehren könnten. Dies kann schlimmstenfalls zu Botulismus, einer Lebensmittelvergiftung führen. Da Honig ein Naturprodukt ist, das unbehandelt verzehrt wird, sollte man Kindern im ersten Lebensjahr zur Sicherheit keinen Honig verabreichen. Ihr Immunsystem ist noch nicht ausreichend ausgebildet.
Brut
Die Eier, Larven und Puppen eines Bienenvolkes bilden ihre Brut. Sie umfasst die Gesamtheit des Bienennachwuchses.
Brutnest
Im Brutnest eines Bienenstockes befinden sich nicht nur die Eier, Larven und Puppen, sondern auch die Pflegebienen und die Königin. Je nach Jahreszeit und Größe des Bienenvolkes ist das Brutnest unterschiedlich groß.
Brutraum
Der Brutraum umfasst neben dem Brutnest auch die Bienenwaben, auf dem sich das Brutnest befindet.
Brutwabe
Die Waben, die Eier der Königin enthalten, werden als Brutwaben bezeichnet. Hier befinden sich Stifte, Maden und Puppen, aber auch Pollen und Honig. Die Brutwaben werden in der Regel im Kreis rund um die Brut herum gebaut. In einem Stock können sich gleichzeitig mehrere Brutwaben befinden. Sie zusammen bilden dann das Brutnest.
Brutzelle
Bevor die Bienenkönigin ihr Ei ablegt, inspiziert sie die zukünftige Brutzelle eingehend auf ihre Eignung. Brutzellen sind sechseckige Zellen, in denen die Brut aufgezogen wird.
Buckelbrut
Werden in den kleinen Zellen für Arbeitsbienen zum Beispiel auf Grund eines Königinmangels die größeren Drohnen herangezogen, so ergibt sich eine Buckelbrut. Als solche bezeichnet man die Drohnenlarven oder –puppen, die sich krümmen müssen, um in die eingentlich zu kleinen Waben zu passen. Die Pflegebienen erhöhen dann nach und nach den Deckel der Zelle, um ausreichend Platz für die Brut zu schaffen. Daher der Name Buckelbrut.
Buckfast
Die Buckfast Biene wurde von Bruder Adam gezüchtet und ist eine Zuchtrasse der Westlichen Honigbiene. Bruder Adam begann bei der Buckfast Zucht mit der Dunklen Biene und der italienischen Ligustica Biene. Dazu nahm er eine Ligustica Königin und kreuzte diese mit Drohnen der Dunklen Biene. Daraus kam dann die Buckfast Königin. Diese Buckfast Könniginnen durchkreuzte er später gezielt mit andere Bienenrassen, die er von seinen vielen Reisen in andere Länder von den heimischen Imkern mitbrachte. Herausgekommen ist eine friedliche und schwarmträge Bienenrasse, die überdurchschnittliche Erträge bringt. Heute kann man eine Buckfast Königin von guten Züchtern kaufen.