Dathepfeife und Smoker oder doch besser Nelkenöl?
Zur Bekleidung des Imkers gehörte lange Zeit auch die Imkerpfeife oder Dathepfeife. Heute wird sie zumeist durch den Smoker ersetzt. Sein Rauch mindert die Stechbereitschaft der Bienen und lenkt sie ab, so dass der Imker ungestört arbeiten kann. Manche Imker verwenden auch Nelkenöl. Mein Imkervater und ich arbeiten außen nur mit Nelkenöl. Im Bienenwagen ist allerdings der Smoker nicht zu vermeiden.
Der Smoker
Der Smoker hat die traditionelle Imkerpfeife fast nahezu abgelöst. Anders als allgemein behauptet dient er aber nicht vorrangig zur Beruhigung der Bienen, sondern führt vielmehr dazu, dass die Bienen weniger aggressiv werden. Grund dafür ist die Veränderung ihres Verhaltens bei Rauch. Bienen haben nur einen Wehrstachel, um sich zu verteidigen. Im Falle eines Brandes sind sie wehrlos. Spüren sie Rauch, flüchten sich die Bienen daher schnell in die Honigwaben und füllen ihren Magen, um etwaige Notzeiten überstehen zu können. Sie sind also abgelenkt. Dieses nutzt der Imker für seine Arbeit aus. Nun kann er nahezu ungestört seine Kontrolle machen oder den Honig ernten.
Am besten geeignet sind Rauchgeräte, die mit einem Blasebalg arbeiten. Sie lassen sich gezielt einsetzen. Für die Rauchentwicklung werden neben Holz auch getrockneter Apfeltrester oder Nussschalen und Orangenschalen verwendet.
Nelkenöl
Mittlerweile benutzen immer mehr Imker auch Nelkenöl, wenn sie bei den Bienen arbeiten. Vielen ist Nelkenöl als Abwehrmittel gegen Insekten ein Begriff. Es lässt sich aber auch hervorragend in der Imkerei einsetzen. Dazu beträufelt man ein weiches Tuch mit ein paar Tropfen Öl und legt es dann für zwei, drei Tage in ein verschließbares Glas. In dieser Zeit kann sich das Aroma gut verteilen und entfalten. Danach entnimmt der Imker das Nelkenöltuch und legt es auf den Kastendeckel. Beim Öffnen der Beute hält der Imker das Tuch kurz an die Öffnung des Bienenstocks. Schon nach ein paar Sekunden ziehen sich die Bienen in das Innere des Stocks zurück. Trocknet das Nelkenöltuch ab, kann man es mit ein paar Spritzern Wasser erneut auffrischen. Mit der Zeit verflüchtigt sich allerdings das Öl und das Tuch verliert an Wirksamkeit. Dann kann man es auf die gleiche Weise wie zu Beginn neu behandeln.
Während der trachtlosen Zeiten sind die Bienen oft angriffslustiger. Manche Imker benutzen jetzt deshalb zwei Nelkenöltücher gleichzeitig, wenn sie eine Wabe entnehmen. Nelkenöl ist übrigens frei verkäuflich und in allen Apotheken zu bekommen. Händler für Imkereibedarf führen das Öl in der Regel auch. Nelkenöl duftet sehr stark und haftet leider auch nur allzu gut an den Händen des Imkers. Mein Tipp: Eine gängige Handwaschpaste beseitigt den Geruch am besten.