Das Bienenlexikon von C bis E
C
Chitin
Die durchscheinenden zarten Flügel der Biene bestehen aus Chitin, einem Polysaccharid. Das Chitin ist eine Abart der Cellulose. Es ist farblos, leicht und sehr stabil, fast starr. Dadurch eignet es sich für die Ausbildung von Flügeln besonders gut.
Chromosomensatz
Im Chromosomensatz sind die Gene und damit die Erbinformationen von Pflanzen und Tieren enthalten. Zur Sicherheit ist diese Information jeweils doppelt vorhanden. Man spricht deshalb auch von einem diploiden Chromosomensatz. Die einzelnen Chromosomen bestehen aus DNA und Proteinen, Eiweißen.
D
Dathepfeife
Die Kräuterpfeife des Imkers wird als Dathepfeife bezeichnet. Der Rauch wird dazu benutzt, die Bienen zu beruhigen. Heute verwenden die meisten Imker allerdings anstatt der Dathepfeife einen Smoker, wenn sie nicht sowieso auf Rauch verzichten und Nelkenöl verwenden.
Deutscher Imkerbund
Die Vereinigung der Imker, der Deutsche Imkerbund, sieht seine Aufgabe nicht nur darin, die Bienenhaltung und Bienenzucht zu fördern. Er gibt auch Richtlinien heraus, die die Honigqualität definieren und überwachen.
Dipteren
Insekten mit zwei Flügelpaaren werden als Dipteren bezeichnet. Zu den Zweiflüglern gehören Mücken, Fliegen, aber auch Bienen. Dabei ist es unerheblich, ob beide Flügelpaare noch aktiv genutzt werden. Bei Mücken und Fliegen beispielsweise sind die hinteren Flügelpaare zurückgebildet.
Drohn
Der Drohn ist die einzige männliche Biene im Bienenstock. Lediglich in den Monaten Mai bis Juli werden Drohnen im ansonsten weiblichen Bienenvolk geduldet. Sie haben die Aufgabe, die Eier der Königin mit ihrem Samen zu begatten. Hat der Drohn diese Aufgabe erledigt, wird er von den Arbeitsbienen nicht mehr mit Nahrung versorgt und stirbt.
Drohnensammelplatz
Zur Begattung der Königin sammeln sich die Drohnen an einem freien, möglichst großen Platz. Dieser Drohnensammelplatz wird nicht nur von den Drohnen des eigenen Bienenvolks angeflogen, sondern auch von denen anderer Völker. Dazu nehmen sie weite Wege in Kauf. Bis zu 30 Kilometer legen sie zurück. Die Drohnensammelplätze werden von den jungen Bienenköniginnen aufgesucht, die sich dort von den Drohnen im Flug begatten lassen.
Drohnenschlacht
Auch wenn der Name es vermuten lässt: Drohnenschlachten finden nicht statt. Als solche werden nur die Unmengen an verendeten und schwachen Drohnen bezeichnet, die man im Spätsommer in der Nähe des Flugloches vorfindet. Nach der Begattung werden sie von den Arbeiterinnen nämlich nicht mehr gefüttert und verhungern oder werden zum Verlassen des Bienenstocks aufgefordert. Dabei gehen die Arbeiterinnen zum Teil aggressiv gegen die Drohnen vor.
Drüsen
Drüsen sind Sekret absondernde Gewebe. Bei den Arbeiterinnen sondern spezielle Wachsdrüsen Wachs für den Wabenbau ab. Die Königin hingegen gibt über ihre Drüsen Duftstoffe und Botenstoffe, also Pheromone ab, die verhindern, dass anderen weiblichen Bienen Eierstöcke wachsen.
Duftdrüse
Mit Hilfe einer Duftdrüse orientieren sich die Arbeiterinnen im Bienenstock. Abgegeben wird der Duftstoff an Wasserstellen oder Futterplätzen, aber auch beim Sterzeln, also beim Weisen des Weges zurück zum Bien. Schwärmen die Bienen aus, erkennen sie einander auch am Duft als Mitglieder des gleichen Volkes. Die Duftdrüse, auch Nassanoffsche Drüse oder Sterzeldrüse genannt, sitzt am Hinterleib der Biene.
Duftgedächtnis
Bienen haben ein so genanntes Duftgedächtnis. Als solches bezeichnet man ihr Vermögen, den Blütenduft der Pollen durch Körperkontakt an andere Sammelbienen weiterzugeben. Diesen wiederum gelingt es dadurch, die geeignete Futterstelle aufzufinden. Einmal bekannte Düfte erkennt die Biene immer wieder. Sie verfügt über ein Duftgedächtnis.
E
Echter deutscher Honig
Der Echte Deutsche Honig erfüllt nicht nur die Verordnung über Honig aus dem Lebensmittelrecht, sondern genügt sogar den weitaus strengeren Kriterien des Deutschen Imkerbundes. So darf er ausschließlich in Deutschland erzeugt worden sein, darf einen Wassergehalt von maximal 18 bis 20 Prozent aufweisen und muss naturbelassen sein. Immer wichtiger wird für den Verbraucher ein regionaler deutscher Honig.
Ecdyson
Das Hormon Ecdyson steuert die Häutung und Verpuppung der Bienen. Gebildet wird es in der Thoraxdrüse der Larve.
Ei
Das erste Stadium der Entwicklung bei Honigbienen ist das Ei. Es entstammt der Bienenkönigin. Sie legt das reife Ei in ein leeres Wabenkästchen ab und klebt es am Boden der Wabe fest. Zu diesem Zeitpunkt ist das Ei etwa 1,3 bis 1,8 Millimeter groß und wiegt 0,3 Milligramm. Nach drei Tagen etwa entwickelt sich daraus das zweite Entwicklungsstadium, die Rundmade. Bis zu seiner Verpuppung wird die Larve von Arbeiterinnen oder Pflegebienen betreut.
Einsiedlerbienen
Bienen, die keine Larven pflegen und auch keine Staaten bilden, werden als Einsiedlerbienen bezeichnet. Bei den Einsiedlerbienen versorgen die Weibchen völlig eigenständig ihre Brut oder lassen sie von anderen aufziehen. Solche Einsiedlerbienen werden auch Kuckucksbienen genannt (siehe auch: „Solitärbienen“ und „Kuckucksbienen“).
Endokrine Drüsen
Man unterscheidet zwischen endokrinen und exokrinen Drüsen. Endokrine Drüsen sind Drüsen, deren Sekrete im Körperinneren abgegeben werden. Exokrine Drüsen hingegen verfügen über einen Drüsenausgang nach außen.
Entdeckeln
Als Entdeckeln bezeichnet man den Prozess, in dem der Imker den Wachsbezug von der Honigwabe entfernt, um den in der Wabe lagernden Honig zu kommen. Vor dem Schleudern des Bienenhonigs wird die Wabe entdeckelt.
Enzyme
Enzyme spielen bei der Honigherstellung eine sehr große Rolle. Die Enzyme werden in den Drüsen der Bienen gebildet. Für die Bereitung von Honig sind insbesondere drei Enzyme wichtig: Glycosidase, Amylase und Glucoseoxidase.
Erdbiene
Zu den Solitärbienen zählt auch die Sand- oder Erdbiene. Sie baut ihr Nest in der Erde. Dabei werden an einer geeigneten Stelle oft mehrere Hundert Erdbauten nebeneinander angelegt.
Ernährung
Bienen sind Vegetarierinnen. Anders als vermutet, machen sie auch nicht wilden Bienen Nahrung und Lebensraum streitig. Sie besuchen keine einzeln stehenden Blühpflanzen, sondern lediglich große Blütenareale, die als Nahrungsquelle für einen großen Bienenstock ausreichen (siehe auch „Tracht“).
Europäische Faulbrut
Anders als die Amerikanischen Faulbrut handelt es sich bei der Europäischen Faulbrut um eine meist gut verlaufende Erkrankung. Die Krankheit wird von Bakterien verursacht.
Exine
Der Pollen wird durch eine zweischichtige Wand geschützt. Schließlich ist er ein Transportmittel für das wertvolle Erbgut einer Pflanze. Die Innenwand wird aus Kohlenhydraten gebildet. Sie wird auch Intine genannt. Die Außenwand, die Exine, besteht hingegen aus einem Biopolymer, das sehr widerstandsfähig ist.
Exkretionsorgan
Die Exkretionsorgane einer Biene übernehmen die Aufgabe, die Harnsäure an den Darm abzugeben. In gewisser Weise sind sie vergleichbar mit den menschlichen Nieren. Die Exkretionsorgane der Biene werden auch malpighische Gefäße genannt (siehe auch „Malpighische Gefäße“).